08.03.2011

der Ökospritt E10 ist Scheiße

Die E10 Einführung ist komplett an mir vorbei gegangen. Erst als in der Presse das Geschrei losging, habe ich mich mal informiert. Mit Ernüchterung stelle ich nun fest: der Ökospritt E10 ist Scheiße.
  1.  Lebensmittel werde für Kraftstoffe verwendet, bei dem Hunger und Leid auf der Welt, eine sehr schlechte Entwicklung. Womöglich produzieren die Entwicklungsländer demnächst Nahrungsmittel zur Kraftstoffherstellung der ersten Welt und das eigene Volk hungert weiter.
  2. Weniger Reichweite und weniger Leistung für den Wagen. Heißt also Autofahren mit E10 wird teuerer, auch wenn der Kraftstoffe augenscheinlich weniger kostet soll.
  3. E10 ist genauso teuer wie Super Benzin (Wenn nicht, ist wohl eher Super teurer geworden, aber E10 nicht billiger). Ich habe bereits an mehreren Tankstellen gesehen, dass E10 im Vergleich zum Super Benzin genauso teuer oder nur 1 Cent günstiger war.
  4. Unterschiedliche Quellen haben unterschiedliche Aussagen zur Verträglichkeit des Kraftstoffes für das eigene Auto. Aluminiumkorrosion bereits ab der ersten Verwendung, höherer Wartungsbedarf und unklare Aussagen von Herstellern und Zulieferern haben mich mit meinem 8 Jahre alten Smart nur verunsichert.
Mein Fazit: Weniger Verbrauch von fossilen Brennstoffen unter Beimischung von anderen Stoffen für Otto- oder Dieselmotoren ist keine Lösung des Problems, dass der CO2 Verbrauch gesenkt werden muss und dass es die Rohstoffe (Erdöl) nur endlich gibt. Nur der Ausstieg aus dieser Technik zugunsten von Strom oder Wasserstoff würde wirklich etwas verändern. Wobei hier die Diskussion „Wie wird Strom oder Wasserstoff hergestellt?“ seine Berechtigung hat.
Dafür muss jedoch der Verbraucher komplett umerzogen werden. Die Hersteller produzieren seit Jahren immer größere, schwerere, stärkere und schnellere Autos mit immer höherem Kraftstoffbedarf. Die Motoren werden zwar effizienter, jedoch wird der Leistungsbedarf für Motorleistung oder Verbraucher wie Klimaanlagen, beheizte Sitze, Einparkhilfen, Navis, Soundsysteme usw. auch immer höher.
Frag mal einen Autofahrer, worauf es ihm beim Autokauf ankommt! Schnell werden Argumente für Leistung, Stauraum und Ausstattung vorgebracht. Der Verbrauch oder CO2 Emission steht ganz hinten an. Dazu schaut man sich mal im Straßenverkehr morgens um und stellt fest, in 90% aller Autos sitzt genau eine Person, auf dem Weg zur Arbeit. Daraus kann doch schon abgeleitet werden, dass der Autofahrer, also WIR, noch ganz weit weg vom ökologischen und ökonomischen Denken sind. Das E10 Debakel zeigt es ebenfalls ganz deutlich.
Von der Politik erwarte ich einfach, dass die Ökoparteien sich viel mehr einbringen müssen, um ein Ökothema zu platzieren und den Bürger aufzuklären. Und wenn E10 doch eine geeignete Lösung ist, dann sollte ganz dringend eine entsprechende Aufklärung in der Öffentlichkeit stattfinden. Für Werbung im Wahlkampf wird so viel Aufwand betrieben, aber bei einem solchen Thema versagen die Herren und Damen auf ganzer Linie.

So denn, ihr E10 Verweigerer :-)
Mikkel

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